Online-Marketing in der Telekommunikation 

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Der Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt ist hart. Gleichzeitig ist das Potenzial des Marktes aber noch lange nicht ausgeschöpft. In den nächsten Jahren soll er stetig anwachsen. Gerade mit dem Internet der Dinge steht noch ein großer Wandel bevor, der sich über die nächsten Jahre ziehen wird. Aufgrund der schnellen Veränderungen jedoch müssen Unternehmen immer auf dem neuesten Stand – auch in Sachen Marketing – sein.

Die Nutzung des Internets verändert sich ständig – das Internet of Things (IoT) ist mittlerweile kein unbekannter Begriff mehr. In absehbarer Zeit werden wir immer mehr vernetzte Gegenstände verwenden, die untereinander und mit dem Internet verbunden sind. Die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt werden zunehmend verschmelzen.

Stellen Sie sich folgendes Anwendungsszenario vor: Über eine App auf Ihrem Smartphone erstellen Sie eine Einkaufsliste – vervollständigt um die von den Sensoren in Ihrem Kühlschrank gemeldeten fehlenden Lebensmittel. Die Vernetzung hört nun aber nicht bei den Haushaltsgeräten wie Kaffeemaschine, Geschirrspüler, Kühl- und Gefriergeräte etc. auf, sondern setzt sich im Supermarkt weiter fort. Mit Hilfe einer App werden Sie gezielt durch die Gänge des Marktes gelotst, um die gewünschten Einkäufe zu tätigen. Am Ausgang erfolgt dann eine automatische Erkennung der eingekauften Waren und die Bezahlung wird bargeldlos über Ihr Smartphone abgewickelt. Das ist ein einfaches Beispiel dafür, wie technische Geräte intelligent kommunizieren werden – oder bereits kommunizieren.

IoT: eine Goldgrube für Telekommunikationsunternehmen?

Bereits in den letzten Jahren wurden massive Wachstumsraten in allen digitalen Bereichen verzeichnet und im zurückliegenden Jahr erreichte die globale Verbreitung der Internetnutzung erstmals die 50 Prozent Marke. Inzwischen ist – laut Global Digital Report 2018 – mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung online, respektive mit global mehr als 4 Milliarden Internetnutzern wächst die digitale Welt in rasantem Tempo weiter. Ein wesentlicher Reichweitentreiber hier: die Durchdringung des Internets mit mobilen Endgeräten. Heutzutage nutzen zwei Drittel der Weltbevölkerung Smartphones. Und da überall auf der Welt die mobilen Datenverbindungen schneller werden, besitzen mittlerweile Smartphones auch einen größeren Web-Traffic als andere Devices zusammen. Wird neben der weltweiten Smartphone-Verbreitung das Internet of Things mit all den Dingen berücksichtigt, welche ans Internet angeschlossen sind, dann – so schätzt Cisco Systems – werden über 50 Milliarden Geräte bis zum Ende der aktuellen Dekade vernetzt sein. Oder in Zahlen ausgedrückt: Wenn die Prognosen des Verbands der Internetwirtschaft eco und der Unternehmensberatung Arthur D. Little stimmen, dann erhöht sich der Umsatz allein für das Industrielle Internet der Dinge nur in Deutschland von 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 16,8 Milliarden Euro im Jahr 2022 – mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von knapp 19 Prozent.

Der Telekommunikationsmarkt hat eine sehr große Zielgruppe, die unterschiedliche Alters- und Interessengruppen einschließt. Deswegen ist es besonders in diesem Markt wichtig, die aktuellen Entwicklungen im Auge zu behalten und seine Marketing-Maßnahmen daran auszurichten. Und diese finden überwiegend online statt, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter Marketingverantwortlichen von IT- und Telekommunikationsunternehmen ermittelt hat. Demnach wird rund ein Drittel des gesamten Marketingbudgets in Online-Marketing-Maßnahmen investiert. Deutlich dahinter rangieren Ausgaben etwa für Werbeanzeigen oder E-Mail-Newsletter.

Einfach nur Suchmaschinenoptimierung reicht nicht mehr

Das klassische Online-Marketing, also reine Suchmaschinenoptimierung für die organischen Suchergebnisse, ist längst nicht mehr ausreichend, um sich gegen den Wettbewerb durchsetzen zu können. Die bezahlte Suchmaschinenwerbung (SEA) mittels Google AdWords spielt mittlerweile eine große Rolle. Für die relevanten Keywords sollten daher SEA (Search Engine Advertising) und SEO (Search Engine Optimization) auch stark miteinander verzahnt sein.

Ebenso empfiehlt es sich die sozialen Medien als Teil des Online-Marketing-Mix aktiv zu nutzen. Vor allem Testimonials und sogenannte Influencer sind für diese Kanäle besonders geeignet und momentan auch stark auf dem Markt vertreten. Dabei müssen nicht die übermäßig gehypten YouTuber oder Blogger die erste Wahl sein, sondern es bieten sich auch namhafte Businesspartner, renommierte Journalisten oder repräsentative Mitarbeiter für diese spezifische Form des Online-Marketings an. So oder so, insbesondere Kunden, deren Erwartungen beim Kauf eines Produktes übertroffen oder auch nicht erfüllt worden sind, berichten darüber oft online, um anderen Kaufinteressierten behilflich zu sein. Potenzielle Kunden achten also auch auf Empfehlungen bei ihrer Vorabrecherche. Aus diesem Grund ist das Empfehlungsmarketing mit Hilfe etwa von professionellen Influencern aktuell so beliebt – auch wenn diese nicht überall unumstritten sind und der Grat zur Schleichwerbung schmal ist. Die Kunden vertrauen „ihren“ Influencern und deren Meinung – und haben so eine (scheinbar neutrale) genaue Einschätzung vom beworbenen Produkt. Letztendlich gilt: Menschen vertrauen Menschen, nicht den Botschaften von Unternehmen!